Saterfriesisches Wörterbuch
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die

1. dir, dich: wan iek die (nicht du) waas , geen iek deer nit wai : wenn ich du wäre, ginge ich nicht dahin. 2. als freier oder ethischer Dativ: dät is die n fluggen Houngst! : das ist dir ein schönes Pferd!

die (Akk. dän), ju , dät ; do

1. der, die das; die: die Disk, ju Laampe, dät Skäip; do Diske, Laampen, Skäipe : der Tisch, die Lampe, das Schaf; die Tische, Lampen, Schafe. 2. als Demonstrativpronomen immer betont, oft in Verbindung mit deer : 2.1 wäl het et däin? – die deer! : wer hat es getan? – der da! 2.2 die ene moaket et dän uur ätter : der eine macht es dem anderen nach. 2.3 Maria, ju weet deer moor fon : Maria, die weiß mehr davon. 2.4 dät Húus deer hied iek jädden koped : das Haus da hätte ich gerne gekauft.

Sunderkloaswäänte, do

Jungen von ca. zwölf Jahren, die, als Nikolaus verkleidet, von Haus zu Haus gingen und Kleingeld und Süßigkeiten erbettelten.

Húusboolke, -n, die

1. Hausbalken. 2. Dachboden. Húusbundjer, -e, die : 1. Stubenhocker. 2. jemand, der allein zu Hause bleibt, während die übrigen Hausbewohner unterwegs sind; Hüter des Hauses. 3. Mann, der den Haushalt alleine führt. [engl. husband]

Mäiltied, -en, ju

1. Mahlzeit: hie krigt twiske do Mäiltieden wät bietou: er bekommt zwischen den Mahlzeiten etwas dazu. 2. Gericht; eine Portion, die, mit Beilagen, für eine Mahlzeit ausreichend ist: n Mäiltied Fisk: eine Portion Fisch.

Wíedebukse, -n, ju

1. kurze Hose, die knapp bis über das Knie geht und als Oberhose bei der Arbeit getragen wird; Pumphose. 2. leinene Überhose, die, besonders bei schlechtem Wetter, zum Schutz der normalen Alltagshose getragen wird.

Äänketpot, -te, die

Tintenfass.

Aanter, -e, die

einjähriges Pferd.

Äänteskien, -e, die

Impfschein.

Aap, do Ape, die

Kuss.

Äärg, die

Arg, Bosheit. [afrs. erg ]

Äärger, -e, die

Ärger.

Äärm(en)skien, -e, die

1. amtliche Bescheinigung, dass man mittellos ist. 2. (bildlich) Armutszeugnis: dät is n Äärmenskien, dät nit moor Seelter sik foar hiere Sproake iensätte: es ist ein Armutszeugnis, dass sich nicht mehr Saterfriesen für ihre Sprache einsetzen.

Äärmenfoar, -e, die

Armenvogt.

Äärmenfoogd, -e, die

Armenvogt; Armenbeamter, ein traditionelles Amt im Saterland.

Äärmoud, -e, die

Armut.

Aartsängel, -e, die

Erzengel. [wlfrs. aartsingel]

Äärvläiter, -e, die

Erblasser. [wlfrs. erflitter]

Äärvníemer, -e, die

Erbe. [afrs. erfneme ]

Ääskedoabe, -n, die

1. Aschegrube unter dem offenen Herd, die aus einem Loch oder einem viereckigen Behälter unter dem offenen Herd besteht. 2. Grube auf dem Hof, in die man die Herdasche wirft. 3. Müllgrube; Grube für die Bergung von Torfmull und anderem Abfall. 4. Sickergrube.

Ääskekraber, -e, die

Aschenkratzer zur Säuberung des Backofens.

Ääskepüüt, -e, die

Beutel mit Holzasche, der in der Aschermittwochsmesse verwendet wird.

Ääskewäänt, -e, die

der Junge, der zu Aschermittwoch den Sack mit Asche, den Ääskepüüt, tragen muss.

Aastewíend, die

1. Ostwind: 1.1 (von einem Korpulenten) hie häd et nit fon dän Aastewíend: er hat es nicht von dem Ostwind (= er isst zu viel). 1.2 hie lieuwet fon dän Aastewíend : man hat keine Ahnung, wie und womit der Betreffende seinen Lebensunterhalt bestreitet. 1.3 fon dän Aastewíend krigst du n koolde Noze : der Ostwind weht/bläst rau.

Aastgöävel, -e, die

Ostgiebel eines Querhauses.